Dienstag, 7. April 2009

Der notorische Neudeck

Friedensaktivist und Bartträger Rupert Neudeck meldet sich zu Wort: Beim Neujahrsempfang der SPD-Engelskirchen lauschten 150 Gäste seinen differenzierten Analysen der Situation in Gaza: „Die Kinder und Jugendlichen kennen nichts anderes, als das besetzte, abgeschlossene Palästina“ - dem muss widersprochen werden: Sie kennen zumindest noch (vom Hörensagen) Juden, die begierig sind, der Muslime Blut zu trinken. Klar, dass unter der Knute solcher Ausgeburten der Hölle auch Sprengstoffattentate und Raketenangriffe auf Zivilisten nicht nur erlaubt, sondern erwünscht sind; diese nämlich seien eine natürliche "Revolte", die nur durch "Gerechtigkeit" - was sonst? - ihre Ursachen verlöre. Und so fordert er folgerichtig, den seiner Meinung nach seit 60 Jahren währenden und durch jüdische Hand bösartig am Leben gehaltenen Status quo zu beenden - mit seiner tatkräftigen deutschen Hilfe natürlich, denn, so Neupert Rudeck: "Das muss möglich sein unter Freunden“; welches Ereignis - vor 60 Jahren - mag Deckpert Runeu wohl gemeint haben?

Montag, 6. April 2009

Wozu recherchieren, wenn man wiederholen kann?

Die "berliner Kinder-FAZ" (H. L. Gremliza) spart sich ja aus ideologischen Gründen gern mal auch die einfachste Recherche, wenn es um Israel und dessen angebliche "Menschenrechtsverletzungen" geht. Auch heute lässt es sich die TAZ-Autorin Susanne Knaul nicht nehmen, stark pro-palästinensische NGOs als "unabhängige Expertenkommissionen" zu halluzinieren. Die "Physicians For Human Rights - Israel" hat nämlich all ihre Erfindungsgabe, nein, ihr detektivisches Geschick aufgebracht, um kurz nach der Operation "cast lead" dem antizionistischen, falsch, aufklärungsinteressierten Publikum von israelischen "Kriegsverbrechen" tönen zu können. Ein kurzer Blick auf die Seite von NGO Monitor hätte allerdings bereits genügt, zu registrieren, dass "PFHR - Israel" notorisch und offensichtlich sozusagen statutenhaft Täter-Opfer-Verhältnisse umlügt, absichtsvoll mit moralischen double standards operiert und inflationär die Terminologie ("Blockade", "Widerstand", etc.) der Hamas- und Fatah-Schergen bemüht. Da sie in dieser Hinsicht bereits im Entrée des Artikels beschlossen hat, ihren Verstand beim Abfassen gar nicht erst zu benutzen, sondern sich lieber auf die knallig-emotionale Wirkung von menschlichen Tragödien verlässt ("der machtlos zusehen musste, wie seine zwei Söhne verbluteten", selbstverständlich ist ein palästinensischer Bürger gemeint), ärgert man sich zwar bei der weiteren Lektüre, bleibt aber wenigstens vor positiven Überraschungen gefeit: Die allseits beliebte Mär vom menschenrechtswidrigen Einsatz weißen Phosphors wird ebenso wiederholt, wie IDF-Stabschef Ashkenazi dem friedensbewegten TAZ-Leser als gemeiner Lügner präsentiert wird - eben die beliebten Waffen aus dem breiten Arsenal TAZscher Propaganda, die dem Leser den letzten Funken kritischer Ambition aus dem Hirn pusten sollen.
So oder so sind diese indoktrinativen Versatzstücke, wie zu erwarten, auch in der richtigen FAZ zu finden.

Presseschau

Nachdem am Donnerstag bei einem terroristischen Axtangriff ein 13-jähriger Junge getötet und ein 7-jähriger am Kopf verletzt wurden (sowohl die Al-Aksa-Märtyrerbrigaden - der "bewaffnete Arm" der "gemäßigten" Fatah - als auch der Islamische Djihad behaupteten, verantwortlich zu sein), durften sich Freunde des palästinensischen "Widerstandskampfes" heute über eine weitere Ruhm und Ehre verleihende Tat freuen: Ein gerade einmal 16 Jahre altes Mädchen hat am Samstag das Feuer auf eine israelische Polizeistation eröffnet. Sie wurde getötet, als Polizisten das Feuer erwiderten. Laut Aussagen beteiligter Polizeibeamter deutet ihr gekonnter Umgang mit der Pistole darauf hin, dass sie ein Training hinter sich hatte.
Beide genannten Vorfälle werden von europäischen Medien wahrscheinlich nicht als "Hürden auf dem Weg zum Frieden" bezeichnet werden. Diese Bezeichnung wird israelischen Politikern vorbehalten bleiben.

Die Linken-Ikone Hugo Chavez schmiegt sich weiter an das Mullah-Regime in Teheran: Iran und Venezuela gründen eine joint bank, um ihre Entwicklungsprogramme besser koordinieren zu können. Nur eine weitere Annäherung unter Gesinnungsgenossen, die den "starken Willen, eine neue Welt zu errichten", so Ahmadinejad, bekundet. Eine Welt, in der "Petrosozialisten" und Islamfaschisten Hand in Hand ihren Hass ausleben können. Es wird zusehends ungemütlicher für die jüdische Gemeinde in der "Bolivarischen Republik".

Abdullah II., vom Westen hofiert und viel gelobt für seine Mitarbeit bei der Reaktivierung der saudischen "Friedensinitiative" (die nichts anderes darstellte als einen programmierten Selbstmord Israels, so sie denn irrigerweise in die Tat umgesetzt würde) ließ verlautbaren, dass Israel schlecht daran täte, "eine Festung zu bleiben und [...] den Nahen Osten in diesem Konflikt weiterhin als Geisel zu halten" - solche Rhetoriker geraten denn in europäischen Diplomatenköpfen unversehens zu neutralen Vermittlern und Freunden Israels.

Wie Haaretz mitteilt, wurde Dr. Abu al-Aish, ein palästinensischer Arzt, vom Komitee in Norwegen für den Friedensnobelpreis nominiert. Nicht, dass einen die Nominierungspolitik noch irgend verwundern sollte, schließlich kamen auch Jimmy "join hands with Khomeini" Carter, Mohammed El-Baradei und sogar Yassir Arafat in den Genuss, sich die 18-karätige Goldmünze inklusive einem Scheck über 10 Millionen schwedischer Kronen mit nach Hause nehmen zu dürfen. Unwillkürlich werden Fragen evoziert, etwa diejenige, warum der - selbstverständlich tragische - Verlust von Familienangehörigen für einen Nobelpreis qualifiziert; warum Dr. al-Aish seine drei Kinder nicht evakuiert hat, wie die Anweisung der IDF lautete - und sie damit unnötig einer Gefahr ausgesetzt; aus welchem Grund keiner der israelischen Ärzte nominiert wurden, welche ihre medizinischen Fähigkeiten einsetzten, um zivile Opfer der Operation "cast lead", also mit nicht geringer Wahrscheinlichkeit Wähler der gegenseitigen kriegführenden Partei, in israelischen Krankenhäusern zu behandeln. Diese Fragen in aller Ernsthaftigkeit zu stellen, das hieße freilich, die offensichtliche Politisierung (nicht nur des) Friedensnobelpreises, das traurige Parteigängertum des Komitees in Zweifel zu ziehen. Wo "Frieden" drauf steht, ist halt meistens Antizionismus drin.

Samstag, 4. April 2009

Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde mehr

Relativ unbemerkt passierte eine Aussage des aktuellen EU-Ratspräsidents Karl Schwarzenberg
hiesige und weltweite Medien. Im Interview mit einer tschechischen Zeitung teilte er mit, die EU sei "nicht glücklich über einige Schritte der israelischen Regierung, namentlich Bauarbeiten in der Nähe von Jerusalem, aber auch der Zugang zu Gaza, der heute stark eingeschränkt ist". Der moderate Tonfall gibt einen Ausblick, worauf sich Israel unter der Regierung von Netanyahu und mit einem Außenminister Lieberman vorbereiten kann, denn Schwarzenberg bezieht sich mit seinem Kommentar auf Maßnahmen, die noch unter der Regierung Olmert angegangen wurden. Der Regierung, die bis zum heutigen Tag die weitestreichenden Zugeständnisse an die palästinensische Seite gemacht und mit ihrer Teilnahme an der Annapolis-Konferenz den Primat der palästinensischen Staatsgründung über den Kampf gegen Terrorismus und damit die Sicherheitserwägungen Israels unausgesprochen akzeptiert hat. Nun gilt Schwarzenberg als ausgesprochener Freund Israels, welche Ansichten zum "Friedensprozess" von anderen europäischen Parlamentariern zu erwarten sind, ist so bekannt wie erschreckend. Die Schweiz beispielsweise war sich nicht zu schade, Ismael Haniyya ihre Gastfreundschaft angedeihen zu lassen, wie auch Norwegen den sympathischen Judenfresser - der westlichen Medien gegenüber Israel in die Grenzen von 1967 zurückterrorisiert haben möchte, vor den eigenen Gesinnungsgenossen aber sich nicht scheut, Israel das Existenzrecht unverblümt abzuerkennen - bereits daheim zu Tische gebeten hat. Vor etwa 2 Wochen haben sich nun auch britische, irische und schottische Parlamentarier bemüht, im Wettlauf um die Umschmeichelung stolzer Judenmörder ganz vorn dabei zu sein. Da nimmt es selbstverständlich nicht Wunder, wenn die EU geschlossen nicht vergisst, doppelt vorzusorgen und die diplomatischen Beziehungen zu Israel zu "überprüfen". Mit einem besonderen Schmankerl der antisemitischen Art tat sich hier der Außenminister des diplomatischen Schwergewichts Luxemburg, Jean Asselborn, hervor, der sich wohl als Rufer in der Wüste versteht und mutig herausplärrte, über ein "Einfrieren der Beziehung" zu Israel müsste ggfs. geredet werden, bevor der finnische Minister Stubb seinen, europäische Phantasien wohl zu deutlich artikulierenden Kollegen kleinlaut zurückrief und einräumte, "Einfrieren ist zu viel". Gleichwohl fordert natürlich auch Stubbs härtere Bandagen, schließlich darf die EU "nicht in den Verruf kommen, mit zweierlei Maß zu messen, wenn es um Bedingungen geht, die wir gestellt haben." Äquidistanz, vorgetragen mit dem Pathos moralischer Überlegenheit - die illusorische Forderung einer möglichst kurzfristig durchgepeitschten "Zwei-Staaten-Lösung", vorgetragen als hartnäckiges Insistieren, leugnet bekanntermaßen den nicht ganz ungewichtigen Fakt ab, dass ein palästinensischer Staat solange eine unerträgliche Bedrohung für Israels Sicherheit darstellen würde, bis die palästinensische Bevölkerung sich von ihrer Sympathie für z.B. suicide bombing verabschiedet. Darüber hinaus hat Avigdor Lieberman in seiner Amtsantrittsrede sich sogar implizit für einen Palästinenserstaat ausgesprochen, indem er einforderte, die Roadmap sei "Punkt für Punkt" einzuhalten. Und das heißt eben: Beginnend mit der Entwaffnung der Judenmordfreunde. Dass diese vernünftige Forderung auf groteske Weise von Seiten der EU und insbesondere auch Deutschland konterkariert, ja torpediert wird, dürfte niemanden überraschen. Caroline Glick hat mit Recht darauf hingewiesen: Von Seiten der europäischen Freunde Israels steht nicht die Existenz eines Palästinenserstaates in Frage, sondern diejenige Israels.

Donnerstag, 2. April 2009

Musikantentum Messianisch

Ein weiterer Nahostexperte und musikalischer Botschafter im Auftrag des Friedens spricht sich für eine Zwei-Staaten-Lösung auf der Grundlage von Gesprächen und Verhandlungen aus: Dr. Paul McCartney,
dessen politologische Habilitationsschrift, betitelt "(Dear Muslim): I wanna hold your hand), bei israelischen Friedensaktivisten ebenso die Charts stürmte wie in Gaza, ließ verlauten, er sei "happy" seine Unterstützung "in this way to the cause of peace" geben zu können. Damit dieser Weg beschritten werden könne, sei u.a. auch "an end to occupation" richtig und wichtig, schließlich sei "the vast majority [...] moderates" die lediglich "want a better life for their families and themselves". Der dank Israels Existenz stark gestiegene Lebensstandard der palästinensischen Bevölkerung kann also nicht gemeint sein - ist es denn möglich, so fragt sich der unbeschlagene Nahost-Laie und Nicht-Musiker, dass unter dem "better life" die Einwohner von Gaza sich vor allem ein Leben ohne Juden in ihrer Nachbarschaft vorstellen? Kaum! Denn "moderates" gebe es nicht nur in den palästinensischen Autonomiegebieten, sondern, man höre und staune: "on both sides". Nicht nur für den singenden und klingenden Vorkämpfer der Völkerverständigung ist es zutiefst beruhigend, zu wissen, dass der Judenstaat nicht nur nicht zur Gänze, nein, sogar beinahe überhaupt nicht aus politischen Extremisten und fundamentalistischen Staatsterroristen wie Netanyahu besteht. Wie Magie, die den lieblichen Zauber von Werken wie "Can't buy me love" noch übertrifft, muss es sich da anfühlen, wenn die, glücklicherweise in einer Minderposition befindlichen Extremisten (Likud, Beteinu, Shas) demnächst die Regierung stellen werden. Israel, bleibe tapfer, alles wird gut; das ist sicher - zumindest solange Urgesteine der politischen Theorie und Praxis wie das Honorary Board of Advisers of the OneVoice Movement mit seinen Aushängeschildern Dr. Sir Paul McCartney und Danny DeVito (nicht zu sprechen von besten Freunden der Unterdrücktenbewegung "Hamas" wie der 80er-Jahre-Berühmtheit Annie Lennox) die Konsumenten ihres Oeuvres "on both sides" zur Einstellung aller Gewalt aufrufen.